Griechische Landschildkröten (testudo hermanni boettgeri)




Beim Bau eines Freigeheges ist einiges zu beachten, damit die Schildkröten möglichst gute Lebensbedingungen vorfinden!
Standort
Zunächst ist der richtige Standort auszuwählen. Das Gehege sollte möglichst den ganzen Tag zumindest zu einem Teil in der Sonne liegen. Ein Frühbeet sollte möglichst so platziert werden, dass am Morgen die Sonne darauf scheint.
Umrandung
Die Umrandung muss mindestens 5 cm in den Boden eingelassen sein, damit sich die Tiere nicht durchgraben. Bei Haltung mehrerer Schildkröten sollte die Umrandung 40 cm Höhe nicht unterschreiten.
Für die Umrandung nicht geeignet ist alles, was durchsichtig ist (Scheiben oder Hasendraht), weil die Schildkröten dann versuchen hindurch zu laufen und immer wieder gegen die Umrandung arbeiten.
Besser geeignet sind Steinmauern, Randsteine, Pflanzringe, Palisaden usw.
Untergrund
Der Untergrund sollte unterschiedlich beschaffen sein. Natursteinplatten, Kalksteinschotter, Sandhügel und ein Bereich mit Rindenmulch bieten den Schildkröten neben der Futterwiese mit reichlich Wiesenkräutern Abwechslung.
Wasserschale
Eine große Trink- und Badeschale sollte auch nicht fehlen. Achtung! Bei Babyschildkröten darf die Wassertiefe nur maximal 1 cm haben und der Rand muss so abgerundet sein, dass die Tiere bequem wieder die Schale verlassen können. Man kann zusätzlich auch noch einen flachen Stein als Ausstieg an den Rand der Wasserschale Schale legen.
Frühbeet/Minigewächshaus
Ein Frühbeet oder kleines Gewächshaus ist empfehlenswert. Optimal ist es, wenn man auch ein Erdkabel dorthin legt, damit man eine Wärmelampe hineinhängen kann. Dies verlängert die Zeit, in der die Schildkröten im Freigehege verbringen können. Wenn unter dem Frühbeet zusätzlich noch ein 60 bis 80 cm tiefer Schacht gegraben und ausgemauert wird, der mit lockerer Erde gefüllt und als Abdeckung mit Rindenmulch (am besten ist unbehandelte Pinie) versehen wird, können die Schildkröten in den meisten Regionen Deutschlands ganzjährig draußen bleiben. Optimal ist es, wenn man das Frühbeet auf einen gemauerten Ring stellt, da man so etwas an Höhe für die Wärmelampe gewinnt und bequem eine Mauerlücke als Eingang lassen kann. Empfehlenswert und qualitativ hochwertig sind Gewächshäuser der Firma Beckmann. Im Sortiment gibt es sogar ein spezielles Schildkrötenhaus mit UV-durchlässigen Hohlkammerplatten. Wem der Preis für ein Frühbeet von Beckmann zu hoch ist, kann aber auch eine günstigere Variante wählen. Auch das Schildkrötenhaus Paula von Juwel ist beispielsweise UV durchlässig. Aber auch jedes andere Frühbeet ist besser als kein Frühbeet im Gehege zu haben.
Die Schildkröten können sich in einem Frühbeet mit unterbautem Schacht tief vergraben und dort überwintern. Nur ist zu beachten, dass sie nach gut 5 Monaten spätestens wieder auftauchen sollten. Hält die kalte Jahreszeit ausnahmsweise zu lange an, sollte man die Tiere sonst ausgraben. Weitere Ausführungen hierzu finden Sie auch auf der Seite über die Winterstarre.
Bepflanzung
Die Bepflanzung des Freigeheges sollte nicht so dicht und hoch gewachsen sein, dass es nur noch Schatten im Gehege gibt. Grundsätzlich für die Bepflanzung geeignet sind alle Futterpflanzen, jedoch werden diese möglicherweise komplett weggefressen und dadurch nach und nach verdrängt.
Besonders empfehle ich einen Hibiskus ins Gehege zu pflanzen. Er bildet im Spätsommer immer wieder unzählige neue Blüten, die nach wenigen Tagen herunterfallen und gerne gefressen werden. Ich bezeichne meinen Hibiskus im Gehege deshalb auch als "Futterautomat".
Ansonsten können alle Pflanzen, die für Schildkröten nicht giftig sind ins Gehege gesetzt werden.
Nicht ins Gehege gehören für Schildkröten giftige Pflanzen. Das sind zum Beispiel:
Eibe, Buchsbaum, Fingerhut, Eisenhut, Goldregen, gewöhnlicher Schierling und Frühlings-Adonisröschen.